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Tipps für ein gelungenes Anschreiben
Das Verfassen des Anschreibens stellt für viele Jobsuchende eine besondere Herausforderung dar und kann sogar schlaflose Nächte verursachen. Ironischerweise scheinen jedoch viele Personaler dem Anschreiben nicht die gleiche Bedeutung beizumessen.
Inwiefern ist das Anschreiben denn nun noch wichtig? Die Bedeutung des Anschreibens in Bewerbungen hat in den letzten Jahren abgenommen. Obwohl die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert hat, hat sich die Bewerbung ohne Anschreiben allerdings noch nicht überall durchgesetzt. Zwar betrachten viele Personalverantwortliche das Anschreiben mittlerweile als wenig aussagekräftig und greifen lieber auf andere Methoden zurück, um sich ein Bild von den Bewerbern zu machen. Dennoch kann ein präzises und gut belegtes Anschreiben die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bei einigen Personalverantwortlichen verbessern.
Fakt ist: Das Anschreiben spielt zwar für die Jobsuche und die Einladung zum Vorstellungsgespräch eine immer kleinere Rolle, dennoch kann ein präziser Text mit Referenzen einigen Personalverantwortlichen die Chance auf eine engere Auswahl verbessern. Fans von Anschreiben in HR-Abteilungen glauben weiterhin, dass sie anhand des Anschreibens die Qualität eines Jobsuchenden besser einschätzen können.
👀 Solange Du nicht ausdrücklich aufgefordert wurdest, kein Anschreiben zu schicken, solltest Du Dir also die Mühe machen, denn ein gutes Anschreiben kann sogar perfekte Bewerbungsunterlagen abrunden. Wichtig ist dabei, dass es den Lebenslauf sinnvoll ergänzt.
Wie formuliere ich ein gutes Anschreiben?
Im Folgenden haben wir eine übersichtliche Darstellung des Aufbaus eines Bewerbungsanschreibens für Dich zusammengestellt:
Wie ist ein Anschreiben aufgebaut?
In Deinem Bewerbungsschreiben geht es darum, Personalverantwortliche von Deiner Eignung für die ausgeschriebene Stelle zu überzeugen. Dabei ist es wichtig, nicht nur fachliche Kompetenzen zu betonen, sondern auch zu zeigen, dass Du menschlich zum Unternehmen passt. Standardfloskeln sollten vermieden werden, um aus der Masse herauszustechen.
Das Anschreiben bietet Dir die Möglichkeit, Deine Fähigkeiten und Erfahrungen zu präsentieren und sie mit den Anforderungen aus der Stellenanzeige in Verbindung zu bringen. Achte aber unbedingt darauf, nicht einfach Deinen Lebenslauf zu erklären.
Deine Adresse sollte oben links angegeben werden, gefolgt von der Anschrift des Unternehmens, an das Du Deine Bewerbung richtest. Ort und Datum werden rechtsbündig darunter platziert.
Der Betreff ist das einzige Element im Bewerbungsschreiben, das fett geschrieben wird. Er sollte prägnant und aussagekräftig sein. Es ist mittlerweile überholt, als erstes Wort der Betreffzeile „Betreff“ zu schreiben. Stattdessen solltest Du nur die genaue Position angeben, auf die Du Dich bewirbst, und falls vorhanden, auch die Referenznummer. Zum Beispiel: „Bewerbung um die Stelle als Sales Manager, Ref.-Nr. 0123-4567“ oder „Initiativbewerbung für ein Praktikum im Bereich HR/Personalentwicklung“.
Beginne Deinen Fließtext mit einer persönlichen Anrede der Ansprechperson. In vielen Stellenanzeigen werden bereits Kontaktpersonen genannt, meist Mitarbeiter aus der Personalabteilung. Wenn kein Name angegeben ist, kann man sich auf der Firmenwebsite oder telefonisch nach den genauen Ansprechpersonen erkundigen. Nur im äußersten Notfall sollte man „Sehr geehrte Damen und Herren“ als Anrede verwenden – dies sollte jedoch vermieden werden.
Die Einleitung Deines Anschreibens sollte darauf abzielen, das Interesse des Lesers zu wecken und sollte nicht länger als drei bis vier Zeilen sein. Keine Sorge, Du musst keine außergewöhnlich kreativen Formulierungen finden. Standardfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle als…“ oder „Begeistert habe ich Ihre Stellenanzeige…“ solltest du jedoch vermeiden, da diese langweilig und einfallslos klingen und wenig Mühe zeigen. Auch Zitate oder Sprüche sind in einer Bewerbung unangemessen.
Stattdessen kannst Du im ersten Satz deiner Einleitung Deine Qualifikationen aus Deinem Studium, Deiner Berufserfahrung oder Deinen Praktika erwähnen, um Dich individuell und passend für die Stelle zu präsentieren.
Du könntest beispielsweise schreiben:
„Ich konnte im Rahmen meines Praktikums bei XYZ bereits erste Erfahrungen mit Google Analytics sammeln, was mir für die Stelle als Display Managerin sicherlich zugutekommen wird.“
„Als Kampagnenleiterin unserer Studienzeitung konnte ich meine Fähigkeiten als erfolgreiche Sales-Assistenz unter Beweis stellen. Diese Erfahrungen werde ich in meine Arbeit als Sales-Assistenz bei Ihnen einbringen.“
„In meinem bevorstehenden Praktikum bei XYZ in der Online-Redaktion werde ich mich mit der Frage beschäftigen, wie man Leser für ein Produkt begeistern kann. Ich bin gespannt darauf, meine Erkenntnisse dann in meiner zukünftigen Arbeit als [Stellenbezeichnung] einzubringen.“
„Vielen Dank für unser Telefonat letzte Woche. Ich war begeistert von der Möglichkeit, mich über die [Stellenbezeichnung] bei [Unternehmen] zu informieren. Nach unserem Gespräch bin ich mir noch sicherer, dass ich die richtige Wahl getroffen habe und meine Fähigkeiten und Erfahrungen optimal einbringen kann.“
Im Hauptteil des Anschreibens erklärst Du, warum Du Dich für die ausgeschriebene Stelle bei diesem Unternehmen bewirbst und welche Fähigkeiten und Qualifikationen Du mitbringst, die Dich für die Position besonders qualifizieren. Hierbei solltest Du Deine Motivation zur Bewerbung offenlegen und genau auf die Anforderungen der Stellenanzeige eingehen. Im Abschnitt „Anforderungen“ oder „Das bringen Sie mit“ in der Stellenanzeige werden die geforderten Fähigkeiten i.d.R. aufgelistet.
👀 Es ist ratsam, diese Anforderungen auszuwählen und zu jeder einzelnen einen Stichpunkt zu schreiben, wie Du sie durch Deine Erfahrungen und Qualifikationen untermauern kannst.
Eine einfache Auflistung von positiven Kompetenzen wird oft von Personalverantwortlichen als langweilig betrachtet. Wenn Du jedoch Deine Skills im Anschreiben mit bestimmten Tätigkeiten verknüpfst, wirkt Dein Selbstporträt glaubwürdiger. Auf diese Weise weckst Du das Interesse von HR-Managern und schaffst auch gleich Gesprächsthemen für das Vorstellungsgespräch.
Zum Beispiel:
„Fließende Englischkenntnisse“ = Dreimonatiger Auslandsaufenthalt in England; ausformuliert klingt das dann so: “ Während meines dreimonatigen Aufenthalts in England hatte ich die Gelegenheit, nicht nur in eine neue Kultur einzutauchen, sondern auch meine Fähigkeiten in der englischen Sprache sowohl mündlich als auch schriftlich zu verbessern.“
„Durchsetzungsfähigkeit“ = Tutoren-Tätigkeit im Studium, ausformuliert klingt es so:
„Als Tutor an meiner Universität habe ich gemeinsam mit meinem Team ein Sommer-Event für die Erstsemester organisiert. Besonders in der Arbeit mit noch unerfahrenen Studenten ist eine gute Durchsetzungsfähigkeit gefragt, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft und die vorher vereinbarten Rahmenpunkte eingehalten werden.“
Im Schlussteil bittest Du um ein Vorstellungsgespräch oder ein persönliches Kennenlernen. Hier kannst Du auch noch einmal Deine Motivation für die Stelle betonen.
👀 Vermeide hier Konjunktiv-Sätze wie „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören“, da solche Formulierungen zu schüchtern wirken können.
Stattdessen könntest Du beispielsweise schreiben:
„Gerne stelle ich mich Ihnen in einem Bewerbungsgespräch in Stuttgart vor, um Ihnen meine Fähigkeiten und Motivation als Betriebswirtin zu präsentieren und Sie von meiner Eignung zu überzeugen.“ Oder: „Sollten Sie weitere Fragen haben, stehe ich gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.“
Zum Abschluss des Anschreibens verwendest Du die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ ohne Komma und fügst dann Deinen vollständigen Namen oder Deine digitale/händische Unterschrift hinzu. Auch wenn eine Unterschrift bei einer elektronischen Bewerbung nicht zwingend erforderlich ist, kann sie das Anschreiben bei einer E-Mail- oder Online-Bewerbung professioneller und vollständiger wirken lassen. Verwende hierfür am besten einen Kugelschreiber oder Füller und vermeide Filzstifte, Bleistifte und Fineliner.
Achte darauf, dass das Anschreiben eine Länge von einer DIN A4-Seite nicht überschreitet. Ein einheitliches Layout ist ebenfalls entscheidend, einschließlich einer geeigneten Schriftart wie Arial, Helvetica oder Calibri in einer Schriftgröße von 10 bis 12 Punkt.
Achte bei der Erstellung des Anschreibens darauf, dass es absolut fehlerfrei ist und lasse es unbedingt von einer zweiten Person korrekturlesen.
Ein gut geschriebenes Anschreiben kann der Schlüssel zum Erfolg bei der Jobsuche sein. Nutze unsere Tipps, um sicherzustellen, dass Dein Anschreiben Deine Fähigkeiten und Deine Motivation auf eine überzeugende Art und Weise präsentiert und somit den Weg zu Deinem Traumjob ebnet.